Quintetten, Quartetten, Trios und Duetten.

[447] Sind die Zierde ihres Geschlechts und noch von keinem neuern Meister übertroffen. Kambini, Kamel, Vanhall und alle andere Quadrokomponisten stehen ihnen unendlich nach; selbst Haydns Quartetten entgeht die Ründung, die hier, mit der ernsten Regel des Quadrosatzes gepaart, anmuthig den Hörer erfreut. Bei ihnen paßt das Urtheil des Herrn von Dittersdorf über beide Künstler, das er bei einer[448] Audienz beim Kaiser Joseph II. aufgefordert von dem Monarchen, fällte, und sich mit einem Gleichnisse gechickt aus der Verlegenheit half. »Mozart und Haydn« sagte er, »gleichen zwei goldenen Dosen von gleichem Gehalt und Werthe, nur in der Arbeit verschieden. Die eine ist zu Paris, die andre zu London verfertigt.« –

Nur beim Studium und fleißigen Zuhören lassen sich die Schönheiten dieser Musikstücke fühlen und durchs Gefühl erklären die Wortsprache ist hiezu nicht hinreichend.

Unter ihnen sind die sechs, die er Joseph Haydn dedizirte, die vortreflichsten. Später, im Jahre 1789, schrieb er drei Konzertantquartetten, ein einzelnes Quadro aus D dur 1786. und eine einzelne Fuge.[449]

Von Originalquintetten sind nun bloß in seinem Verzeichnisse angemerkt, nur C und G moll, D dur und Es dur. Auch schrieb er einige Nachtmusiken a quadro mit Begleitung zweier Hörner, die man füglich als Violinkonzerte betrachten kann. Alle sind voll schöner, reif durchdachter, wohlgeordneter Gedanken. Ein konzertantes Divertimento für 3 Stimmen, nehmlich für eine Geige, Bratsche und Violonzell ist von vorzüglicher Schönheit und hohem Werthe. Die zwei Duetten für Violine und Bratsche sind bekannt und beliebt genug. In der neunten Klasse erscheinen die

Quelle:
Arnold, Ignaz Ferdinand Cajetan: Mozarts Geist. Erfurt 1803, S. 447-450.
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